Kurstadt im Wür­ge­griff der Kur­ver­waltungs‐​GmbH

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Vor einigen Wochen hat die „Staatsbad Bad Ems GmbH“ begonnen, sich öffentlichen Raum der trotz aller Bemühungen weiterhin reichlich verschnarchten Kleinstadt unter den Nagel zu reißen und die Bürger und Gäste auszusperren. Neben einer beträchtlichen öffentlichen Kraftfahrzeug-Parkfläche zählt dazu auch die abgebildete, überdachte Nische an der Flussseite des Kursaalgebäudes im Herzen des Kurviertels, in der jahrzehntelang Ruhebänke standen, die von Einheimischen und Besuchern besonders in den jahreszeitlichen Übergangsphasen gerne genutzt wurden, weil es eines der wärmemäßig genialsten Eckchen der gesamten Stadt ist – gleichzeitig geschützt und der Sonne zugewandt. Damit ist jetzt Schluss; nur, wer die inzwischen im Gebäude untergebrachte GmbH-Verwaltung aufsuchen will, hat da noch was zu suchen, und zum Feierabend wird der Zugang mit einer derben Eisenkette versperrt.

Dass das Rauchverbot in dem Bereich wie vermutlich auch in den Büroräumen dazu führt, dass Angestellte, und ich missgönne wirklich niemandem seine respektive ihre Zigarettenpause, dann gelegentlich auf der Kurpromenade herumstehen und flanierende Kurgäste unter Umständen Nikotinwolken durchqueren müssen, sei nur am Rande noch erwähnt.

Sowas kommt von sowas: Wer, nachdem einmal endlich wenigstens halbwegs demokratische Verhältnisse erreicht sind, für die Gemeinschaft wertvolle Stadtbestandteile ohne strikte, bürgerfreundliche Auflagen Privatunternehmen überlässt, der bereitet den Boden für einen Rückfall in feudalartige Zustände mit entsprechenden Zumutungen für die Bevölkerung.

Diese wiederum merkt das und wird das bis zu den nächsten Wahlen kaum vergessen.

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